"Erfahrungen aus der Wirtschaft nutzen"

Fulda (zi)
Auch der neue Finanz-Staatssekretär Dr. Walter Arnold war überrascht: " Ich wusste zwar, dass es im Wirtschaftsministerium Spannungen zwischen Minister Rhiel und seinem Staatssekretär Hirschler gab, aber ich dachte, sie würden gütlich beigelegt. " Doch das wurden sie, wie die hessische Landesregierung gestern bekannt gab, nicht. Infolge des Wechsels wurde der Großenlüderer CDU- Landtagsabgeordnete in Roland Kochs Kabinett berufen.


-Ich bin zwar nun für das gesamte Land Hessen zuständig, doch die Region Osthessen wird immer ein Stück näher an meinem Herzen sein -, sagte Arnold im Gespräch mit unserer Zeitung. Dass die Wahl auf ihn gefallen sei, erfülle ihn mit Stolz. Sicherlich gebe es auch andere geeignete Kandidaten. Die Entscheidung Kochs und seines Finanzministers Karlheinz Weimar sei eine Anerkennung für die Leistung der CDU Osthessen mit Männern wie Fritz Kramer und Winfried Rippert. Und, so Arnold -vielleicht auch für meine Person-. Koch habe nach jemandem Ausschau gehalten, der sich in der Privatwirtschaft auskenne, sagte Arnold, der seine Funktion als Geschäftsführer der Kalkwerke Otterbein abgeben wird. Koch wie auch Weimar hätten ihn gebeten, Elan und viele Ideen aus dieser Arbeit und seiner Verbandserfahrung in sein neues Amt einzubringen.

Das wolle er tun.
Arnold strebt an, viele dieser Verbindungen trotz des Wiesbadener Spitzenamtes zu erhalten. So wolle er prüfen, ob er seine Funktion als Vizepräsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) bei der anstehenden Wahl erneut übernehmen könne. Auch den Bezirksvorsitz der CDU, sein Mandat im Fuldaer Kreistag und den Vorsitz des CDU-Gemeindeverbandes Großenlüder möchte der 52-jährige Mittelständler nicht aufgeben.
Zu Arnolds Aufgabenbereich wird vom 1. Februar an die Betreuung der Personalvermittlungsstelle gehören: Damit verbinde sich das Ziel, die rund 9000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu begleiten, die das Land im Zuge von Spar- und Umstrukturierungsmaßnahmen freisetzen, aber andernorts und gegebenenfalls in anderen Behörden wieder einstellen wolle. Die Betroffenen motivierend zu begleiten und die Veränderungen sozial gerecht zu gestalten, sei wichtig.
Weil der gesamte Immobilienbesitz des Landes bis 2007 beim Finanzministerium liegen soll, hat auch das zweite Kernarbeitsgebiet Arnolds Gewicht: das Immobilienmanagement. Mittelfristig strebe Wiesbaden hier nach einer stärkeren Einbeziehung privater Investoren, kündigte der künftige Staatssekretär an.



Ein Beitrag aus der Fuldaer Zeitung
vom 21. Januar 2004